Fußball in Penig

1923 - 2003

Chronik

 

 

Vorwort

Wie jede Sportart und jeder Verein lebt der Fußball im TSV Penig auch von der Tradition. Die Gründung einer Fußballgruppe, zumindest auf die sich unsere heutige Abteilung bezieht, liegt inzwischen 80 Jahre zurück. Viele Generationen jagen seit 1923 dem Ball mehr oder weniger erfolgreich nach. Erfolg und Misserfolg lagen dabei oft nah aneinander. Eine Saison, ja sogar manches Spiel spiegelt den Verlauf eines Menschenlebens wieder. Das ewige Auf und Ab, die vielen Höhen und Tiefen, die jeder Mensch durchmacht, werden in 90 Minuten Fußball kompakt nachgezeichnet.

Als Grundlage habe ich die anlässlich 75 Jahre Fußball in Penig 1998 überarbeitete und ergänzte Ausgabe der Chronik genommen sowie die von Herbert Kluge begonnene und derzeit von Manfred Findeklee geführte "fotografische" Chronik des Peniger Fußballs verwendet. Nach und nach soll diese Seite mit Fotos ergänzt werden.

Ziel dieser veröffentlichten Chronik - die Rechte für Kopie und Nachdruck liegen bei der Abteilung Fußball - war und ist es, ein interessantes und informatives Bild über die Geschichte des Peniger Fußballs darzustellen. Deshalb wurde auf eine große statistische Aufarbeitung - auch aufgrund fehlender Aufzeichnungen, besonders vor 1966 - zunächst verzichtet. Eine Erweiterung der Chronik mit allen Spielen, Torschützen und Aufstellungen ist in Planung, wird aber nicht in nächster Zeit zu erwarten sein.

Ich wünsche Dir, liebe Leserin und lieber Leser viel Spaß bei dieser hoffentlich interessanten Lektüre. Vielleicht kannst Du mit Ergänzungen, Hinweisen und Fotos zur verbesserten Darstellung der Geschichte des Peniger Fußballs beitragen. Ich wäre Dir sehr dankbar.

Ringo Gründel

 

Aus dem Vorwort von Manfred Findeklee, 1998

Mit der Gründung einer Fußballgruppe im Arbeiterturnverein "Freie Turnerschaft Penig" (FTP) durch die Sportfreunde: Ernst Volke, Hans Seim, Max Riedel, Max Zeissler, Kurt Ziebig, Max Schäfer und Kurt Bornstein im Jahre 1923 wurde der Grundstein für unsere heutige Abteilung Fußball im TSV Penig und einer 75 jährigen erfolgreichen sportlichen Arbeit gelegt. In Penig wurde bereits vor 1923 und auch danach in weiteren Vereinen Fußball gespielt. Die Abteilung Fußball hat aber immer das Gründungsjahr 1923 im Arbeiterturnverein FTP als Grundlage für die chronologische Arbeit genutzt. ... Die Chronik erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, dazu fehlen weitere Aussagen und noch vorhandene Unterlagen, die uns nicht bekannt sind, aber im nächsten Zeitraum eingearbeitet werden können.

Penig im April 1998

Manfred Findeklee

 

Aus dem Vorwort von Kurt Zöltsch, 1973

Als mir die Aufgabe übertragen wurde, eine Chronik über die Arbeiterfußballbewegung in den letzten 50 Jahren zu verfassen, war ich mir der Schwere dieses Vorhabens wohl bewusst. Wenn ich auch diese Zeit selbst miterlebt habe, so war es doch schwierig, aus den wenigen schriftlich oder mündlich vorliegenden Informationen ein chronologisch umfassendes Bild des Arbeiterfußballes jener Zeit bis heute zu formen. Leider wurde früher nicht soviel Wert auf die archivmäßige Aufzeichnung aller Vorkommnisse gelegt, wie es heute der Fall ist. Darum wollen wir allen Peniger Fußballfreunden in Nah und Fern - ob genannt oder ungenannt in Ehren gedenken, denn alle ihre Leistungen bildeten den Grundstock für den Arbeiterfußball in Penig. Diese Chronik soll einen Rückblick geben über zurückliegende 50 Jahre. Sie soll die wichtigsten Etappen in der Entwicklung des Fußballsportes skizzieren, alte und junge Fußballer werden sich an viele Erlebnisse, dramatische Spiele, große Siege und bittere Niederlagen erinnern. Erlebnisse, die unseren Sport so inhaltsreich und miterlebenswert in Vergangenheit und Gegenwart machen. In diesem Sinne

- Sport Frei! -

für weitere erfolgreiche Jahre.

Penig, den 01.06.1973

Kurt Zöltsch

 

 

Die Anfänge des Peniger Fußballs 1923-32

Die Gründung

Schon vor 1923 wurde in Penig in anderen Vereinen Fußball gespielt, doch die Abteilung Fußball hat immer das Gründungsjahr 1923 im Arbeiterturnverein "Freie Turnerschaft Penig" (FTP) als Grundlage ihrer Chronik genutzt. 

Am 30.9.1900 wurde in Penig der Arbeiterturnverein "Freie Turnerschaft" gegründet. Im Verein gab es die Sparten Männer-, Frauen- und Kinderturnen. Das Übungslokal war die Schießhalle im Schützenhaus. Einen Sportplatz gab es zu dieser Zeit noch nicht. Nach dem Ende des 1.Weltkrieges setzten die Arbeiter den Aufbau der FTP fort. Neben den o.g. Sportarten kamen die Leichtathletik, Faustball und Raffball (auch Raufball, ein Handball ähnliches Spiel und war bis Mitte der zwanziger Jahre das beliebteste Spiel der Peniger Arbeitersportler, wurde dann jedoch schnell vom Fußball verdrängt und ist heute eine fast vergessene Sportart http://www.raffball.de/ ). Das Fehlen eines Sportplatzes war hinderlich für eine Weiterentwicklung der FTP. Zu Beginn der zwanziger Jahre begann man auch Fußball zu spielen, jedoch unorganisiert und auf fremden Plätzen. 1923 wurde innerhalb der FTP eine Abteilung Fußball gegründet, die den Namen "Arbeiterfußballverein Ring" erhielt. Zum Team gehörten 1924 die Sportfreunde Zeißler, Ziewig, Riedel, Kästel, Schaarschmidt, Ludvik, Seim, Gretz, Hartmann, Schäfer, Rose und Bornstein.

 

Über die Anfänge des Peniger Fußballs berichtet eines der Gründungsmitglieder Max Schäfer:

"Als wir im Jahre 1922 vom 1.Arbeiterturn- und -sportfest (es war der erste Höhepunkt meiner sportlichen Laufbahn) aus Leipzig zurückkehrten, hatten wir uns auch über das Fußballspielen unterhalten. Einige Sportfreunde hatten schon länger Interesse dafür gehabt. Leider hatten wir aber in der FTP noch keine Fußballabteilung. Eines Tages versammelten wir uns in "Rätzers Restaurant" (Chemnitzer Straße 16, A.d.R.) und gründeten mit den Sportfreunden Ernst Volke, Hans Seim, Max Riedel, Max Zeissler, Kurt Ziebig, Kurt Bornstein und Max Schäfer eine Fußballgruppe. Das war im Jahre 1923. Wettspiele konnten wir noch nicht austragen, weil wir keinen eigenen Platz hatten. Unsere Vertreter im Stadtparlament hatten aber durchgesetzt, dass wir den Platz des bürgerlichen Turnvereins "Vater Jahn" (das heutige Stadion, A.d.R.) nach Zeitplan mit benutzen durften. Unser erstes Spiel fand in Berthelsdorf statt. Wir hatten es 1:4 verloren. Im März 1924 hatten wir dann unser erstes Punktspiel. Wir verloren gegen "Frisch Auf" Burgstädt mit 0:4. Zweihundert begeisterte Zuschauer, meist Arbeitslose, brachten uns eine Einnahme von 18,50 Mark. Darüber hatten wir uns gefreut. Unser Spiel hatte gut angesprochen, die Jugend war begeistert. Bald hatten wir eine zweite Mannschaft. Aber wir brauchten einen eigenen Platz. Wieder waren es die Arbeitervertreter der Stadtverordneten, die dafür sorgten, dass uns Land zu Verfügung gestellt wurde. In der Krisenzeit (Weltwirtschaftskrise, A.d.R.), die in Deutschland herrschte, waren zwei Drittel unserer Sportfreunde arbeitslos. Nur 3 Sportfreunde hatten Fußballschuhe, da ein paar 25 Billionen Mark kostete."

Soweit Max Schäfer zu den Anfängen des Peniger Fußballs.

Bild um 1925

 

 

Der Kampf um einen Sportplatz

Leicht wurde es der FTP beim Bau eines Sportplatzes nicht gemacht. Am 10.Juli 1925 hatte die FTP an den Rat der Stadt einen Antrag auf Erbpacht der Parzelle 767, links des Tauschaer Weges zur Anlegung eines Arbeitersportplatzes gestellt. Am 01.10.1925 wurde der Vertrag vom Vorsitzenden Otto Oehmig mit dem Rat der Stadt abgeschlossen. Zur Finanzierung hatte u.a. die Sächsische Landeswohlfahrt ein Darlehn gewährt. Der Bau konnte beginnen.

Ungezählte Arbeitseinsätze, hier fragte niemand nach Zeit und Geld, wurden geleistet. Man kann sagen, der Sportplatzbau war ein erstes großes Gemeinschaftswerk. Sonntag für Sonntag, auch wochentags, meist bis zum Einbruch der Dunkelheit zogen die Arbeitersportler auf ihren Sportplatz. 1926 war es soweit und der Platz konnte mit einem Spiel eingeweiht werden. Die Chronik spricht als Gegner von Sportfreunden aus Sachsenfeld, andere Quellen sprechen von einer Sachsen-Auswahl. Ein Ergebnis ist nicht bekannt. Zumindest kamen zweitausend Zuschauer zu diesem Spiel. Ein weiterer Höhepunkt war wenig später ein Spiel gegen eine nicht näher benannte Mannschaft aus der Tschechoslowakei, welches ebenso viele Zuschauer sahen. Es ist aber durchaus möglich, dass sich diese Aussage auf ein Spiel von 1932 bezieht.

Reger Sportbetrieb herrschte seit dieser Zeit, besonders durch die Kinder- und Jugendmannschaften. In der ersten Jugend, die von Kurt Rupf betreut wurde, spielten damals die Sportfreunde Schäfer, Syhre, Hochmuth, Weigand, Jost, Friedrich, Cupl, Cerny, Götze, Wegner, Pflücke, Beier, Reichel und Wagner. So kamen u.a. Spiele gegen Niederfrohna und den Dresdner Sportverein zustande.

Unter den Mitgliedern wurde schnell der Wunsch geäußert, sich ein eigenes Sportlerheim zu schaffen. Deshalb stellte der Vorstand erneut einen Antrag an den Stadtrat auf Kauf des pachtweise überlassenen Geländes, um darauf ein Turnerheim zu errichten. Doch es blieb bei der Erbpacht. Nach Erledigung der Vorarbeiten und vielen Verhandlungen durch die Vereinsleitung, die damals aus den Turngenossen Albert Eichler, Arthur Geißler, Otto Oehmig, Willi Ficker, Max Hartmann, Otto Petzold und Rolf Hochmuth bestand, konnte der Bau trotzdem beginnen. Nach kurzer Bauzeit war das Heim im Sommer 1929 "bezugsfertig". Es wurde zu einem Schmuckkästchen. Die Mitgliederzahl wuchs beträchtlich und auch manch sportliche Erfolg wurde sogar im Bezirksmaßstab errungen.

Die späten zwanziger Jahre waren von Grabenkämpfen innerhalb des Arbeitersportes geprägt - der aufkommende Faschismus war ein Grund dafür. So entstand 1929 der Peniger Zentralverein (ZV) innerhalb der "Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit" (KG). Der KG gehörten 300 Sportler an.

Mit allen Mitteln versuchte man den Aufbau der KG zu sabotieren. Es kam sogar zu gerichtlichen Entscheidungen gegen die Sportfreunde Eichler, Hartmann, Oehmig und Hochmuth wegen Untreue, Unterschlagung und auf Herausgabe des Vereinsvermögens und Inventars. Der Prozess endete vor überfülltem Gerichtssaal mit Freispruch. Der Stadtrat von Penig verbot der KG 1932 weiterhin mit Schulkindern zu turnen, man entzog ihr die Konzession und stellte schwarze Listen von den Eltern auf, deren Kinder den Pionieren angehörten. Trotz der geschilderten Machenschaften, es könnte noch vieles erwähnt werden, entwickelte sich der Zentrale Verein zu einem der stärksten Vereine der KG. Der ZV umfasste die Abteilungen der Turner, Fußballer, Schwimmer, Handballer, Radfahrer, Arbeiterschützen und Samariter.

Rolf Hochmuth war Mitglied der Bezirksleitung Fußball und Bezirksleiter der Sparte Turnen. Er erhielt tatkräftige Unterstützung durch die gesamte Vereinsleitung, besonders durch den Hauptkassierer W. Seim. So konnte er seine Stimme im Bezirk geltend machen und leistete gute Arbeit. Das bewies er vor allem bei der Organisation und Durchführung des 1. Bezirksfestes der „Roten Sportler“ vom 13. Bezirk in Penig im Jahre 1932. Zweitausend Sportler und Hunderte Arbeiter nahmen am Festzug teil. Es wurde ein Fest mit guten sportlichen Leistungen, an denen auch Peniger großen Anteil hatten. 200 Sportler aus Penig nahmen auch später am Landessportfest der „Roten Sportler“ Sachsens in Chemnitz teil. Ernst Weigand spielte 1932 in der Sachsenauswahl. Ein besonderes Ereignis in der Arbeiterfußballerbewegung war ein Spiel zwischen Penig und Brüx (Tschechoslowakei), das Penig knapp gewann.

 

 

Fußball während des Faschismus 1933-45

Verbot der Arbeiterturnvereine unter den Faschisten

Der Faschismus begann 1933 seine Schreckensherrschaft. Die Arbeiterturner durften nicht mehr auf ihren Platz. Das "staatsfeindliche" Vermögen wurde am 08.09.1933 beschlagnahmt. Nur das Turnerheim konnte sich nicht mehr beschlagnahmen lassen. Unmittelbar nach der Schließung wurde es ein Raub der Flammen. Alles Eigentum, Akten usw. verbrannte, darunter auch die Vereinsfahne. Dem Verbot der Arbeiterturnvereine folgte am 11.10.1937 die Auflösung der bürgerlichen Vereine. Mit dem Machtantritt der Faschisten begann das traurigste Kapitel der Geschichte Deutschlands. Viele Arbeitersportler kämpften illegal gegen den Nationalsozialismus, ließen sich in Zuchthäuser einsperren, in Konzentrationslagern quälen oder töten, trugen aber mit ihrem bewundernswerten Kampf zur Befreiung Deutschlands bei. Mit der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die alliierten Streitkräfte am 08.05.1945 gab es endlich wieder Perspektiven für die Arbeitersportbewegung.

 

 

Auferstanden aus Ruinen 1945-69

Der Neubeginn

Nach 1945 musste die Arbeitersportbewegung aus dem Nichts wieder neu aufgebaut werden. Die Sportplätze waren zweckentfremdet, d.h. der Tauschaer Weg war von amerikanischen Panzern wie ein Schlachtfeld zerwühlt worden. Und der Platz hinter dem Schützenhaus war von Bürgern der Stadt zu Schrebergärten umgepflügt worden, denn sie brauchten für ihre karge Lebensmittelzuteilung eine Aufbesserung. Arbeitersportler, Fußballer in den besten Mannesjahren waren Opfer des Krieges geworden oder noch in Gefangenschaft. Wieder waren es die Veteranen der Fußballbewegung, die mit der Jugend daran gingen, den Sportplatz am Tauschaer Weg wieder in einen spielfähigen Zustand zu versetzen. Das war eine sehr beschwerliche Arbeit, zumal es ja auch keinerlei technische Hilfsmittel gab. Mit Hacke, Schaufel und Radkarren ging man dem Klarschlag zu Leibe. Doch schon nach Monaten hatte der Platz, wenn auch noch nicht sein früheres, so doch schon ein bespielbares Gesicht bekommen. Tore hatten findige Handwerker zusammengezimmert, so dass der Ball wieder rollen konnte. 

Überall in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands spürte man, wie sich die Verwaltung bemühte, wieder geordnete Verhältnisse in das vom Faschismus hinterlassene Chaos zu bringen. Auch die sportlichen Belange wurden dabei nicht außer Acht gelassen. 1946 wurde der Sport auf kommunaler Ebene organisiert und ein städtisches Sportamt geschaffen. Anfangs war durch die Besatzungsmacht nur Fußball als einzige Sportart zugelassen und gespielt werden durfte nur innerhalb des Landkreises. Bald kam eine Anordnung der deutschen Verwaltung, dass alle zweckentfremdeten Sportstätten und Anlagen wieder ihrem Zweck zugeführt werden müssen. Wieder gab es für die Sportfreunde eine emsige Arbeit. Der Platz hinter dem Schützenhaus sollte wieder Sportplatz werden, nachdem die Gärten geräumt waren. Ehemalige Fußballer kehrten aus der Gefangenschaft zurück und neue, junge Freunde wollten Fußball spielen. So trainierte man eifrig, es kam auch zu Spielen mit benachbarten Mannschaften. Aber alles geschah noch wild, d.h. ohne Trainer und richtige Leitung. 

Am 30.5.1947 kam es zu einer Zusammenkunft von Fußballfreunden aus Orten des Kreises Rochlitz, die im "Carolapark" in Markersdorf (bei Claußnitz) stattfand. Dort wurde der Sportkreis Rochlitz gegründet. Am 1.8.1948 erließ der Zentralrat der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und der Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) einen Aufruf zum Aufbau einer "Demokratischen Sportbewegung". Am 1.10.1948 wurde der "Deutsche Sportausschuss" gegründet. Die Gründung der Ortssportgemeinschaft (OSG) in Penig fand am 2.9.1948 im Jugendheim (Chemnitzer Straße) statt. Der Vorsitzende der Gründungsversammlung war Martin Vogel, der FDJ-Vorsitzende der Stadt Penig.

Folgende Sportfreunde der Sparte Fußball waren zu dieser Gründungsversammlung anwesend:

Tittel, Werner Weise, Karl Kretzschmer, Kurt
Fehlhaber, Hans Pfefferkorn, Hans Brettschneider, Kurt
Seiler, Hans Müller, Erwin Sperling, Max
Stein, Willi Pönisch, Heinz Eitner, Karl
Liebschner, Christoph Liebschner, Johannes Mai, Rudolf
Erbacher, Egon Römer, Fritz Schöniger, Lothar
Dietze, Fritz Dietze, Günter Wienhold, Hans
Walter, Kurt Riedel, Rudolf Schäfer, Max
Hochmuth, Rudolf Geidel, Werner Stephan, Siegfried
Scheibe, Horst Krutzsch, Siegfried Krutzsch, Rolf
Greiner, Helmut Greiner, Rudolf Welk, Bruno
Weinert, Erich Müller, Siegfried

 

 

Die Gründung der BSG Motor Penig

Doch erst später, als die Anordnung getroffen wurde, die gesamte sportliche Entwicklung auf die Betriebe zu übertragen, ging es aufwärts. Die Arbeiter sollten den Sport und die Kultur in ihre Hände nehmen. Deshalb löste sich am 4.11.1949 die OSG nach einer Sitzung im Gasthaus "Stadt Chemnitz" auf und die Mitglieder der OSG wurden in die Betriebssportgemeinschaft (BSG) übernommen, die den Namen BSG "Stahl" Penig, deren Trägerbetrieb die sowjetische Aktiengesellschaft "Peniger Maschinenfabrik" (heute FLENDER Getriebewerk) war. Mit der Übergabe des Betriebes in Volkseigentum wurde auch die BSG "Stahl" in "Motor" umbenannt. Die Sektion Fußball entwickelte sich in den folgenden Jahren zur stärksten Sektion innerhalb der BSG. Im Jahre 1951 wurde die BSG Rotation Penig gegründet, deren Trägerbetrieb die Papierfabrik (heute Technocell) war. Deren Sektion Fußball vereinigte sich 1961 mit der der BSG Motor.

 

 

Sektions-/Abteilungsleiter seit dieser Zeit:

 

 

Jahre zwischen Kreis- und Bezirksklasse

Leider sind nur wenig Aufzeichnungen über das Spielgeschehen der ersten Jahre vorhanden. Die Männermannschaft entwickelte sich zu einer Fahrstuhlmannschaft, die zwischen Kreis- und Bezirksklasse pendelte. 1953-1955 spielte die BSG Motor in der Bezirksklasse, kam aber nach der Kreismeisterschaft 1957 (1956 wurde der Titel mit einem 9:0 gegen Naundorf gesichert - der Aufstieg aber verpasst) und den gewonnenen Aufstiegsspielen gegen Halsbrücke, Einheit Zwickau, Einheit Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) und Großschirma wieder in den Bezirk zurück. Zum Start in die Saison 1957/58 gab es eine 1:2-Niederlage bei Motor Hainichen. Die Klasse konnte nicht gehalten werden, aber bereits 1961 gelang der erneute Aufstieg. Doch auch 1961/62 reichte es am Ende wieder nicht für den Klassenerhalt.

Das Auf und Ab der Spiele in den Jahren 1953-1962 beschreibt Sportfreund Pinkert in einigen Erinnerungen: "1953/54 spielten wir in der Bezirksklasse. Wir konnten uns unter Leitung des Trainers Preis vor dem Abstieg retten. 1954/55 kam dann der Abstieg und wieder der Kreismeistertitel. Bald wurde wieder die Bezirksklasse erreicht. Die neue Spielzeit begann sehr verheißungsvoll, aber es machte sich das Fehlen von überdurchschnittlichen Spielern bemerkbar, so dass wir wieder in die Kreisklasse zurück mussten. So ging das Hin und Her - Kreismeister Aufstieg - Abstieg. Wir erkämpften den Aufstieg 1960/61 und waren sehr froh darüber. Aber unsere große Hingabe reichte nicht zum Klassenerhalt." 1961 hatte sich auch die Sektion Fußball der BSG "Rotation" des VEB Papierfabriken mit der Sektion von "Motor" vereinigt. "Wir nahmen uns in der Spielzeit 1961/62 vor, die Bezirksklasse unbedingt zu halten", schreibt Pinkert weiter. "Am Anfang spielten wir wieder recht gut, doch dann reichte es am Ende wieder nicht für den Klassenerhalt. Oft wurden Spiele durch fehlenden Kampfgeist verloren. Allein durch "Schönspielerei" war in der Bezirksklasse nichts zu erreichen", so meinte er am Schluss.

Um diese Zeit gehörten der 1.Mannschaft u.a. folgende Spieler an: Zeidler, Seiler, Kästel, Schröter, Fiebig, Bachmann, Erhardt, Schäfer, Köhn, Wirth, Harzendorf, Linke, Todt.

Im Jahr 1964 wird ein verdienter Fußballer, der Sportfreund Ernst Weigand, für 40 jährige Mitgliedschaft im Fußballverband ausgezeichnet. Er spielte von 1924 - 1960 aktiv. Seine größten Erfolge waren die Auswahlspiele des Arbeitersportverbandes, wo er 1930 in Leipzig gegen Belgien und in Chemnitz gegen Spanien mitspielte. Mit 48 Jahren spielte er 1960 noch in der AH Mannschaft. Er ist für viele junge Spieler Vorbild.

Im Spieljahr 1963/64 wurde die 1.Mannschaft Kreismeister, konnte den Aufstieg in die Bezirksklasse aber nicht schaffen.

Kreismeister 1963/64

Hintere Reihe: Mannschaftsleiter Schäfer, Sektionsleiter Findeklee, Bilz, Graupner, Schröter, Fiebig.H, Mantwill, Bachmann, Geidel, Schubert, Schiedsrichter Kittel Vordere Reihe: Preiß, Schache, Linke, Veit.F, Fiebig.U, Veit.K, Übungsleiter Irmscher

Das Spieljahr 1965/66 brachte für die gesamte Sektion einen Leistungsanstieg, darüber berichtete der damalige Sektionsleiter Sportfreund Findeklee im "Zahnrad", der Betriebszeitung des Getriebewerkes Penig: Der Mitgliederstand erhöhte sich von 152 auf 164. Die 1.Schülermannschaft wurde Hallenkreismeister, die 1.Jugend Kreismeister und unsere 1.Mannschaft FDGB-Kreispokalsieger. Der Sportfreund Manfred Nowag konnte an der Sportschule in Greiz die höchste Übungsleiterqualifikation, die Stufe 3, ablegen. An den beiden Sportplätzen und anderen Objekten wurde von unseren Sportfreunden rund 900 NAW-Stunden geleistet. 12 Sportler wurden für 20 jährige aktive Tätigkeit ausgezeichnet. Höhepunkt waren die Spiele gegen unsere Sportfreunde aus Hostomice, CSSR, insbesondere unsere Reise in tschechoslowakische Republik.

 

Kreismeister 1968/69

Hintere Reihe: Sektionsleiter Findeklee, Bilz.Jo, Veit.K, Polster, Kästel, Berthold, Bilz.J, Genschorek, Sadowski, Welker, Bachmann, Schache, Mannschaftsleiter Barth
Vordere Reihe: Winkler, Köhn, Kupsch, Veit.F, Fiebig, Schöniger, Übungsleiter Nowag

 

 

Unser Nationalspieler

Vom Jahr 1968 war Konrad Wagner Übungsleiter der 1.Mannschaft. Interessant ist seine sportliche Laufbahn. Bei "Motor" hatte er als Zehnjähriger das Fußballspielen gelernt. Über die Jugend spielte er bis zum Jahr 1953 in der 1.Herrenmannschaft. 1954 schaffte er den Sprung in die damalige Oberligamannschaft von Fortschritt Meerane. 1955 kam er dann zur Oberliga nach Aue. Damals nannte sich der Club "Sportclub Wismut Karl Marx Stadt". Hier spielte er bis zum Jahr 1968. Er hat während dieser Zeit folgende Erfolgsserie nachzuweisen: 700 Einsätze und 12 Europacup-Spiele für die BSG Wismut Aue, 4 A-Länderspiele (1959 gegen Portugal, 1959 in Portugal, 1959 in Finnland, 1963 gegen Bulgarien), 3 B-Länderspiele, 22 Olympia- Qualifikationsspiele für die DDR. So sieht die Bilanz eines erfolgreichen Fußballspielers aus, der im Jahre 1968 seine aktive Laufbahn beendete und die folgenden 2 Jahre Übungsleiter der 1.Mannschaft war.